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(Un)mögliche Didaktik. Vom Nutzen der Kunst

Politische Aspirationen und künstlerisch-edukative Absichten haben miteinander gemeinsam, dass sie Kunst eine bestimmte Wirksamkeit unterstellen. In modernistischen Ästhetiken wurde die sprachliche Verhandlung von Kunst (›Vermittlung‹) und Kunst für politische Aussagen einzusetzen (›Politik‹) gleichsam tabuisiert. Was bedeutet es, im künstlerisch-edukativen Bereich heute etwas von Kunst zu wollen? Eine mögliche Didaktik sollte von dem Kalkül ausgehen, dass es immer und unerwartet anders kommen kann als geplant. Intervenieren wir also in einen Diskurs, in dem ›didaktisch‹ als abwertende Bezeichnung kursiert, und erweitern wir die Palette möglicher Didaktiken um das Unplanbare.

Zur Un/Eindeutigkeit politisch engagierter Kunst

Zu eindeutig, zu plakativ, zu gewollt – so lautet der vernichtende und oft geäußerte Vorwurf an politisch engagierte Kunst. Aber welche Vorstellung von Kunst und ihrer gesellschaftlichen und historischen Verschränkungen wird transportiert, wenn ihre Un-/Eindeutigkeit als ausschlaggebendes Bewertungskriterium gilt? Und welche Vorstellung von Politik wird vermittelt, wenn wie so oft in letzter Zeit eine Verbindung hergestellt wird zwischen einer krisenhaften Politik und einer (Re-)politisierung von Kunst?

Der Prozess der Didaktik

Eine (un)mögliche Assemblage

Der Diskurs über künstlerisch-edukative Praxis und über ihr Verhältnis zur Kunst ist durchaus nicht einhellig. Was ist das Unmögliche an der Didaktik? Wie zeigt sich eine mögliche Didaktik? Mit diesen Fragen beginnt ein 22-stimmiger Disput zwischen Fachpersonen aus unterschiedlichen kunstpädagogischen und künstlerischen Arbeitsfeldern. Als (un)mögliche Assemblage betont dieser Text die wechselseitigen Bezugnahmen, die Einhelligkeiten und Widersprüche, die Diskussionsstränge und die Tempi der Diskussion – als Wiedergabe eines Lern- und Diskussionsprozesses, als gemeinsames Denken.

Bedingt politisches Handeln ein Verlassen des Kunstfelds?

Ein Gespräch über gesellschaftlichen Wandel und die Limitiertheit des Kunstfeldes

Der Austausch zwischen Marcel Bleuler und Siri Peyer beschäftigt sich mit den Wirkungsfeldern politisch engagierter Kunstpraxen. Dabei diskutieren sie Fragen wie: »Kann/muss/soll Kunst überhaupt soziale oder politische Veränderung herbeiführen oder Veränderungs-Prozesse fördern und ist es wünschenswert, dass die Kunst Teil der polarisierten, politischen Kultur wird?«