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Wirkungen

Texte insgesamt   10
Anzahl Zeichen   335710
Anzahl Autor*innen   19
Anzahl Referenzen   88
Anzahl des Wortes Kunst   252
Politische Skala   5.90

Die ganze Welt

Ein Austausch zu Relevanz in der Kunst

Erstaunt über die teilweise anmassenden Versprechen, die politisch engagierte Kunst oder entsprechende Ausstellungen rahmen, haben wir – die fünf Projektmitarbeiterinnen – uns in einem Textgespräch darüber ausgetauscht, wie mit dieser Selbstüberschätzung umzugehen sei. Das führte zu einer Sammlung von Beobachtungen, durchaus selbstkritischen Überlegungen und fruchtbarem Widerspruch.

Neue Dringlichkeit im Gespräch

Das 2010 in Zürich gegründete Kollektiv Neue Dringlichkeit arbeitet an der Grenze von Kunst, Theater und Aktivismus. Das erste Gespräch über die Arbeitsweisen und Haltungen der Gruppe führte Marina Belobrovaja mit Liliane Koch, Miriam Walter Kohn, Christopher Kriese, Maja Leo und Stephan Stock im Jahr 2014. Vier Jahre später, nach einigen eingehenden Veränderungen innerhalb der Neuen Dringlichkeit kommt es im Jahr 2018 zu einem zweiten Gespräch. Was hat sich verändert, was ist gleich geblieben? An welchen Prämissen hält das Kollektiv fest und welche Themen und Fragen prägen das heutige Selbstverständnis seiner Mitglieder?

(Un)mögliche Didaktik. Vom Nutzen der Kunst

Politische Aspirationen und künstlerisch-edukative Absichten haben miteinander gemeinsam, dass sie Kunst eine bestimmte Wirksamkeit unterstellen. In modernistischen Ästhetiken wurde die sprachliche Verhandlung von Kunst (›Vermittlung‹) und Kunst für politische Aussagen einzusetzen (›Politik‹) gleichsam tabuisiert. Was bedeutet es, im künstlerisch-edukativen Bereich heute etwas von Kunst zu wollen? Eine mögliche Didaktik sollte von dem Kalkül ausgehen, dass es immer und unerwartet anders kommen kann als geplant. Intervenieren wir also in einen Diskurs, in dem ›didaktisch‹ als abwertende Bezeichnung kursiert, und erweitern wir die Palette möglicher Didaktiken um das Unplanbare.

Arbeit mit Gemeinschaften

Ein Gespräch über Partizipation und ihre Rahmenbedingungen

Theater- und Kunstprojekte, welche spezifische, bereits existierende Gruppierungen, Nachbarschaften oder neu geformte Interessengemeinschaften – häufig über einen längeren Zeitraum – kollektiv und partizipativ involvieren, sind vielfältig und treffen vermehrt auf reges Interesse. Doch wie wird Partizipation praktisch initiiert und organisiert und auf welchen Rahmenbedingungen beruht diese? Wie können Entscheidungsprozesse gestaltet werden und wer entscheidet darüber?

Die Regeln der Kunst – Let’s Change the Rules!

Die Etablierung einer neuen ökonomischen Wertschöpfungskette in der Demokratischen Republik Kongo

Der Artikel diskutiert inwiefern das Projekt Institute of Human Activities (IHA) des holländischen Künstlers Renzo Martens in der Demokratischen Republik Kongo sein Versprechen eine neue ökonomischen Wertschöpfungskette zu etablieren einlöst.

Das Märchen vom süßen Brei

Diese Lecture-Performance zwischen Yvonne Wilhelm – sie ist Teil der Künstlergruppe knowbotiq research – und Nina Bandi wurde am 15. März 2018 in der raum*station in Zürich aufgeführt. Mitgewirkt hatte auch Sarah Züst, die mit Sound arbeitete. Bei diesem Text handelt es sich um das Script, das Yvonne Wilhelm und Nina Bandi in Vorbereitung auf die Veranstaltung gemeinsam entwickelt und während der Performance von ihren Mobiltelefonen abgelesen haben.

Der Prozess der Didaktik

Eine (un)mögliche Assemblage

Der Diskurs über künstlerisch-edukative Praxis und über ihr Verhältnis zur Kunst ist durchaus nicht einhellig. Was ist das Unmögliche an der Didaktik? Wie zeigt sich eine mögliche Didaktik? Mit diesen Fragen beginnt ein 22-stimmiger Disput zwischen Fachpersonen aus unterschiedlichen kunstpädagogischen und künstlerischen Arbeitsfeldern. Als (un)mögliche Assemblage betont dieser Text die wechselseitigen Bezugnahmen, die Einhelligkeiten und Widersprüche, die Diskussionsstränge und die Tempi der Diskussion – als Wiedergabe eines Lern- und Diskussionsprozesses, als gemeinsames Denken.

Gefallene Engel und andere Shootingstars

Ein Küchengespräch zwischen Tratsch und Theorie. Zur Rezeption radikaler künstlerischer Positionen in Russland

Das Gespräch widmet sich drei künstlerischen Positionen aus Russland: Pussy Riot, Pjotr Pawlenski und die Gruppe Woina. Ihre Arbeiten wurden in den letzten zehn Jahren in der westeuropäischen Öffentlichkeit als Beispiele einer Kunst diskutiert, die mit Begriffen wie Relevanz, Engagement, Radikalität, Subversion und Kritik assoziiert wird. In unserem Gespräch möchten wir nicht nur die Arbeiten dieser Künstler*innen diskutieren. Wir wollen auch der Frage nachgehen, was und wie über sie berichtet wird.

Schichten des Engagements

Im Zuge der Politisierung der Kunst gewann auch die Frage nach dem Handeln und möglichen Wirkungen in der entsprechenden künstlerischen Praxis an Bedeutung. Mit Rückgriff auf den bereits bei Adorno und Sartre problematisierte Begriff ‘Engagement’ und entlang von konkreten Beispielen argumentiert der Text, dass in aktuellen Lektüren politische Effekte trivialisiert und vereindeutigt werden.

Ausgesetzt-Sein in Kunst

Performancekunst und ›new ontologies‹

Performancekunst ist nicht nur in dem Sinne politisch, dass sie die Welt verändern will, sondern auch darin, dass die Anwesenden für einen zeiträumlichen Moment aufeinander bezogen sind. In Performances von Dorothea Rust stellen sich gemeinsame Situationen her, an denen die Einfachheit der Mittel und eine spröde, eigenwillige Haltung zum Scheitern und zum Verfehlen von Idealen und Normen auffällt. Aufeinander angewiesen sein und einander ausgesetzt sein gewinnt ein ironisches Moment. Wie stellen durch Kunst initiierte Situationen Gefährdung und Bezüglichkeit her? Wie könnte eine Politik der Performance mit ‚New ontologies’ gedacht werden?